Montag, 7. März 2016

Halbzeit

Zur aller erst sollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr in meinem Blog veröffentlicht habe, doch im Januar und Februar lief mein "bosnischer Alltag" so routiniert ab, dass die beiden Monate einfach so an mir vorbeigerauscht sind. Was wiederum zweierlei Folgen mit sich führte: Erstens dass ich das Gefühl hatte, nichts Interessantes zu erzählen zu haben und deswegen nichts hochgeladen habe und zweitens, dass ich mit großem Erstaunen feststellen musste, dass auf einmal schon über die Hälfte meines Auslandsjahres vorbei war.
Anlässlich dieser Halbzeit wurden wir von unserer Organisation zu einem Zwischenseminar nach Rumänien geladen und obwohl ich mir eingestehen muss, dass ich anfangs weniger motiviert war, über zwei Tage verteilt 16 Stunden lang nach Cluj zu tuckern, war das Seminar die lange Anreise wirklich wert:
1. konnte ich mir die letzten sechs Monate und die nächsten Monate noch einmal konkret durch den Kopf gehen lassen.
2. konnte ich Erfahrungen mit super netten anderen Freiwilligen austauschen und neue Freundschaften schließen.

Zu 1. ist mir aufgefallen, dass ich in diesem Jahr so viel mehr erhalten habe, als ich jemals wieder zurückgeben könnte. Mir wurde gestattet, eine neue Sicht auf die Welt und eine Gesellschaft außerhalb Deutschlands einnehmen zu können. So konnte ich viel Neues lernen und das in allerlei Aspekten z.B. durch meine Arbeit mit den Kindern. Insgesamt klingt das alles jetzt vielleicht etwas vage, aber die Sache ist die, dass ich nicht genau beschreiben kann, was ich gerne ausdrücken möchte.
Und damit komme ich auch schon zum 2. Punkt: Den bei dem Austausch mit den anderen Freiwilligen ist mir aufgefallen, dass sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben und ähnlich empfinden wie ich. Natürlich gab es hier auch viele Unterschiede auch zwischen den Einsatzländern und -stellen, aber dennoch konnten wir alle unheimlich viel Verständnis für einander aufbringen, was mir total geholfen hat.

Alles in allem sieht meine Bilanz der letzten Monate ziemlich gut aus. Zwar gibt es noch sehr viel was ich gerne ändern möchte besonders auch an mir selbst und natürlich gab es auch Phasen oder Momente, in den es mir nicht wirklich gut ging. Aber ich konnte so viel lernen, über andere Weltansichten, eine andere Kultur und andere Menschen, was mein Empathievermögen sehr geschult hat. Es ist wirklich schwer oder vielmehr unmöglich meine ganzen Erfahrungen in einem Text zusammenzufassen. Eins sei jedoch gesagt: Dieses Auslandsjahr ist eine unheimlich bildende Erfahrung, die ich um nichts auf der Welt missen wollen würde.
Die ganze Seminargruppe auf einem Ausflug in ein orthodoxes Kloster :)

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